
Nachruf Karin Mann
Rudern zwei ein Boot,
der eine kundig der Sterne,
der andere kundig der Stürme,
wird der Eine führen durch die Sterne,
wird der Andere führen durch die Stürme,
Und am Ende, ganz am Ende
wird das Meer in der Erinnerung blau sein.
Reiner Kunze
Worte des Gedenkens
Worte des Gedenkens von Presbyterin Jutta Erdinger im Trauergottesdienst am 3. August 2018
Lieber Johannes,
verehrte Trauergemeinde
Wir stehen heute voller Schmerz und Trauer an Karins Sarg und können es nicht fassen.
Obwohl meine Kehle wie zugeschnürt ist, möchte ich einige Worte über Karin sagen.
Schon nach unserer ersten Begegnung war mir klar, dass Sie ein ganz besonderer Mensch ist.
Diese Meinung schnell in unserer Kirchengemeinde und in unserer Stadt. Sie war grundehrlich und gradlinig.
Karin war nicht nur einfach die Frau des Pfarrers. Sie hatte für jeden ein offenes Ohr, ein gutes Wort. Man konnte über alles mit ihr reden, ihr alles anvertrauen. Sie wurde zur guten Seele unserer Gemeinde. Karin war absolut hilfsbereit; das hat sie sehr oft bewiesen. Die Not der Menschen war ihr nie gleichgültig. Was in ihrer Macht stand, hat sie getan und damit auch die sehr umfangreiche, soziale Arbeit von dir Johannes nach Kräften unterstützt.
Beim Frauenkreis war sie immer dabei und hat voller Enthusiasmus und Energie den Frauenstammtisch aufgebaut. Am Anfang waren wir nur ein paar. Sie war voller Ideen und Einfälle für diese Abende und es kamen immer mehr dazu.
Unvergessen für den Stammtischkreis waren die Zusammenkünfte im Pfarrhaus, die sie für uns organisierte; wie z. B. im Advent im wunderschön weihnachtlich geschmückten Zimmer bei Kerzenschein, Tee und Plätzchen. Oder die Sommerabende auf ihrer Terasse bei einem gemeinsamen Essen und ein Glas Wein. Es war wunderbar bei ihr Gast zu sein.
Wir sind mit ihr wunderbare Wege gegangen. Wir haben gelacht, gefeiert und gehofft.
Nichts wird mehr so sein wie früher. Aber die Erinnerung an Karin wir immer in unseren Herzen bleiben. Wir sind dankbar, dass wir sie bei uns hatten.
Ich habe eine Schwester verloren.
Lassen sie mich schliessen mit dem Gedicht von Rainer Maria Rilke:
Wenn du an mich denkst,
erinnere dich an die schönen Stunden in welcher
du mich am liebsten hattest.
Post von Presbyter Ralf Scherzer auf Facebook am 3. August 2018
was für ein außergewöhnlicher Mensch sie war.
Erinnerungen eines Gemeindemitgliedes, stellvertretend für viele in unserer Ev.-ref. Kirchengemeinde.
Am 30. Juli 2018 verstarb nach langer schwerer Krankheit Frau Karin Mann, die Frau unseres Pfarrers.
Karin Mann war nicht nur die Frau des Pfarrers, sie war der gute Geist unserer Kirchengemeinde.
Sie, Mutter von vier Kindern, war immer da wenn Hilfe gebraucht wurde.
Sie organisierte und leitete den Frauenstammtisch, half im Frauenkreis, war Mitglied in unserem Kirchenchor, half im "Team offene Kirche" und sie war immer an der Seite unseres Pfarrers, besuchte mit dem Pfarrer Kranke und alte Menschen war bei Empfängen und Ausstellungen in unserer Kirchengemeinde stets an seiner Seite und vertrat ihre Rolle würdevoll.
In unserer messnerlosen Zeit packte sie mit an, versah den Messnerdienst bei Taufen, Hochzeiten oder im gewöhnlichen Gottesdienst. Sie war sich aber auch nicht zu schade, den Abwasch bei Feierlichkeiten zu machen oder während dieser Zeit die Gemeindetoiletten zu putzen.
Sie hatte ein ungewöhnliches Organisationstalent, rief Gemeindemitglieder an, wenn sich abzeichnete, dass es bei Festivitäten zu wenig Kuchen- oder Salate-Spenden bereitstehen würden und natürlich lieferte sie auch ihren Anteil dazu.
Karin Mann war ein liebenswürdiger, immer mitfühlend und das Gespür dafür wo Hilfe gebraucht wurde. Sie verstand es liebevoll mit den Menschen umzugehen. Ja, auch in ungewöhnlichen Situationen. Als unserer Pfarrer einmal ein lesbisches Paar traute, dessen Heirat von den engsten Familienangehörigen abgelehnt wurde, organisierte sie ein wunderschönes Buffet - ohne Freunde und Angehörige - im 40 m hohen Turm unserer Kirche. "Eine Hochzeitsfeier muss schön sein" meinte sie nur.
Karin war ein ehrlicher Mensch, wenn sie etwas zu sagen hatte und etwas gesagt werden musste, dann sagte sie es gerade heraus, meistens mit einer Portion
fränkischen Humor. In einer direkten Art die niemals verletzend war, einfach nur ehrlich.
Karin war so wie man sich Christsein vorstellt. Sie ermahnte auch, wenn sie den Eindruck hatte, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht mit christlicher Ethik im Einklang standen. Sie wollte Harmonie und lebte das in Bonhoeffers Worten „Es kommt in einer christlichen Gemeinschaft alles darauf an, daß jeder Einzelne ein unentbehrliches Glied einer Kette wird.“
Karin war schwer krank und hatte bestimmt große Schmerzen, aber sie hat niemals geklagt. Vor ein paar Tagen, als sie feststellte, dass die Hand des Pfarrers nach einem Insektenstich entzündet war, kümmerte sie sich liebevoll darum. Sie sagte: "Wir kriegen das hin, wir kühlen es." Sie selber hatte zu diesem Zeitpunkt riesige Schmerzen und konnte kaum schlucken.
Als ich sie beim ihrem letzten Einsatz für die offene Kirche vertreten wollte, lehnte sie das strikt ab. Sie machte diesen Einsatz gern, sie machte ihn an der Seite ihres Mannes und wollte ihn niemals allein lassen.
Nur wenn sie ganz allein war und keiner es hörte, betete sie leise: "Bitte Lieber Gott mach das meine Milz wieder klein wird". (Ihre Milz hatte sich bedingt durch ihre Krankheit stark vergrößert) Sie wollte leben, wollte uns nicht allein lassen.
Liebste Karin, wir mussten Dich gehen lassen und konnten nichts tun. Der Tod ordnet die Welt neu. Scheinbar hat sich nichts verändert, und doch ist alles anders geworden.
Mit Karin verlieren wir den guten Geist unserer Kirchengemeinde, niemand wird diese Lücke schließen können.
Danke Karin dass wir dich erleben durften.
Das Lieblingslied von Karin. Es wurde oft im Gottesdienst gesungen
Calla - Lieblingsblume von Karin
(so wurde sie von ihrem Mann genannt, nach den jeweils ersten beiden Buchstaben ihren früheren Namen Karin Langfritz)
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